Monatsspruch Oktober: Jesus Christus spricht: Das Reich Gottes ist mitten unter euch. Lukas 17,21
Liebe Leser:in,
„Ordnung ist das halbe Leben“. Wenn ich etwas über mich selbst preisgeben soll, dann sage ich oft: „Ich lebe noch in der anderen Hälfte des Lebens``. Die einen lachen. Wer mit mir das Leben teilt, kann höchstens schmunzeln. Wie schauen wir auf das Leben? Und wie betrachten wird die Gegenwart, das Heute? Dazu ermuntert uns der Monatsspruch Oktober. Gottes neue Welt soll mitten in unserer Welt sein?! Das ist eine Welt voll Freude, ohne Tränen– eine heile Welt. Und sie hat schon längst begonnen. Wie entdecken wir sie? Ich war vor ein paar Tagen bei der Vernissage zur Arbeit aller Jugendclubs in und um Oranienburg. Dort gab es als einen Programmpunkt einige Poetrys, eigene kurze Texte (Gedichte). Und die Moderatorin kündigte ganz tolle Leute an. Fast hatte ich den Eindruck, die Ansage des Künstlers dauert fast so lange wie der Poetry selbst. Und es waren die aller besten, der besten, die da auftraten, versicherte sie uns. In einen war sie „schockverliebt“, dazu noch die Stimme und erst sein Text, unglaublich, versicherte sie uns. Bei einer anderen Person könnten wir von Glück reden, dass wir sie hier haben. Denn beim nächsten Mal wird es ohne Eintritt nicht mehr gehen. Jemand anders sehe zwar noch sehr jung aus, aber aus der Person spräche die tiefe Altersweisheit eines 80jährigen. Die nächste Person würde ganz sicher demnächst auf einer internationalen Bühne zu sehen sein. Das ist hier nur eine kleine Auswahl der Attribute und Beschreibungen, mit denen sie die Künstler*innen vorstellte, ja überschüttete. Nach jeder Laudatio betrat dann ein Teenager von 15, 16 Jahren die Bühne, meist zaghaft. Bei manchen dachte ich, das könnte der erste Poetry ihres Lebens gewesen sein. Und ich begann langsam zu verstehen, was die Moderatorin sah. Nämlich alles, was das bloße Auge nicht erkennen kann. Das, was wir nur mit dem Herzen sehen können. Sie hat uns die Augen geöffnet. Sie hat uns sehen geholfen. Und in dem sie etwas aussprach, konnte auch ich über meine Augen hinaus etwas erkennen, etwas ganz Großes und Wertvolles, das wohl an mir vorüber gegangen wäre, ohne dass ich es bemerkt hätte. Die Texte waren authentisch, die jungen Menschen trauten sich (vor 50 Erwachsenen), sprangen über ihren eigenen Schatten. Begeistert und erfüllt ging ich heim. So ist es auch mit Gottes neuer Welt unter uns. Erst verborgen, doch wenn unsere Herzen offen sind, spüren wir eine Liebe, die uns bereichert und erfüllt, manchmal tröstet. Wir können sie nicht festhalten, aber wir können uns beschenken lassen, wenn wir uns trauen und uns öffnen.
Ich wünsche Ihnen einen bunten Herbst mit offenen Augen und Herzen,
ihr Pastor Andreas Fahnert